Update von Ende 2019 ganz unten!
„Long time, no see blog“
Nachdem ich nun schon ein paar Monate außerordentlich schreibfaul war, sehe ich keinen Grund, das heute zu ändern. Zumindest habe ich nicht vor, jetzt einen Test oder ein Review irgendeines feuchten Traumes der Fotografenszene niederzuschreiben. Vielmehr würde ich gerne einer alten Bekannten, der „Hohen Wand“ im südlichen Niederösterreich, Tribut zollen. Mit Fotos. Wer hätte das gedacht..?
Als Kind habe ich sie nicht zu schätzen gewusst, 25 Jahre später kann ich gar nicht oft genug oben stehen. Dabei fahre ich außerhalb der Tagesbesucher-Rushhour, also vor 10 Uhr und nach 17 Uhr, hoch – da ist es am schönsten. Die Nähe zu meinem Elternhaus hilft da natürlich etwas bei der Entscheidung, den Wecker am Wochenende auf 06:00 Uhr zu stellen.
Bewusst zum Entspannen war ich nach Jahren der Abstinenz im Dezember 2013 wiedermal auf der Hohen Wand. Am 23. Dezember am Abend, um genau zu sein. Absolute Stille und Ruhe genießen, nach dem Weihnachtsstress und bevor man mit zig Verwandten (ja, bei mir sind es „zig“) das letzte Jahr Revue passieren lässt.
Anmerkung an die „zig Verwandten“: Das ist keineswegs negativ gemeint, aber „Ruhe“ ist etwas anderes. Ihr wisst, wie ich’s meine.
Nächster Besuch, diesmal sehr wohl mit der Absicht, ein ordentliches Bild zu bekommen, war dann fast exakt ein Jahr später. Woran erkennt der gewiefte Leser, dass ich als Landschaftsfotograf ein wirklich gutes Foto bekommen will? Der Wecker wird auf 6:00 Uhr gestellt, am 24. Dezember. Pre-Bescherungsentpannung, sozusagen – wäre ich nicht am selben Tag gleich nochmal oben gewesen, um einen leider etwas enttäuschenden Sonnenuntergang zu sehen und zwei Stunden später vom Christkind dafür entschädigt zu werden.
Im Februar 2015 habe ich meine Canon Kamera verkauft und bin zur Konkurrenz übergelaufen. „Uh, wie toll, ISO vier Trilliarden“ hat Sony gesagt. „Niemand braucht mehr als 12 Megapixel“ hat man mir eingeredet. Großteils zurecht, wie sich im laufe des Jahres rausstellen sollte. Aber darüber gibt es andere Blogbeiträge. Ich wurde auf alle Fälle dank neuer, superempfindlicher Kamera von der Nacht, Sternen und den darausfolgenden Astrofotos angefixt und habe mich selbst daran versucht:
Nächster Besuch: 26. Dezember 2015. Diesmal war leider kaum Nebel am Fuß der Wand. Schade. Also kurzerhand das Teleobjektiv ausgepackt und ein paar einsame Windgeneratoren beim Winterschlaf fotografiert. Bis dato eines meiner Lieblingsbilder von da oben.
Ein paar Tage drauf dann mein – nach eigenem Empfinden nach – erfolgreichster Besuch. Eigentlich sehr spontan, ich hatte nichtmal das eigene Auto bei meinen Eltern und musste mir den Kia väterlicherseits borgen. Nebel soweit das Auge reicht, darüber ein bisschen Platz für die Sonne am Horizont und etwas höher wieder Wolken. Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt.
Nach dem erfolgreichen Morgen war ich motiviert genug, am Abend nochmal hochzufahren. Diesmal mit einem Freund, der aus der Weststeiermark angereist ist. Leider gab es keinen schöne Sonnenuntergang, dafür Nebel über den leuchtenden Siedelungen.
Update 27.12.2016:
Ende 2017, diesmal mit Besuch im Wildpark und Sonnenuntergang am Skywalk und meine Neuentdeckung dem Felsenpfad am selbigen Morgen:
Sommer 2018:
Die Idee hatte ich schon länger im Kopf, diesmal hab ich`s auch geschafft, Sie umzusetzen: Mit dem Auto die Hohe Wand runter, eine Minute belichtet und fertig ist das Kunstwerk. Wobei – ganz so leicht war es nicht. Ich musste mehrere Fotos übereinander machen und das fertige Bild als Hochkant-Panorama zusammenbasteln.
20.05.2019:
Seit ein paar Wochen bin ich stolzer Besitzer einer nervigen Drohne, hier das erste Foto, das ich damit auf der Hohen Wand gemacht habe. Diesmal in Richtung Norden, ganz link ist der Schneeberg zu sehen:
24.12.2019:
Diesmal mit dem Laowa 15mm F2 Objektiv, wiedermal beim Skywalk: Ein wunderbarer Sonnenaufgang mit meiner lieben Frau Mutter.
Quintessenz des Blogs: Jeder, der die Chance hat, sollte sich das mal anschauen. Bestenfalls bei Sonnenaufgang, zweit-bestenfalls bei Sonnenuntergang, dritt-bestenfalls irgendwann dazwischen.